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Das Internet ist längst zum zentralen Zugangspunkt für Informationen, Dienstleistungen und Kommunikation geworden. Doch während für viele von uns das Surfen im Web selbstverständlich ist, stoßen Menschen mit Behinderungen oft auf unsichtbare Barrieren: fehlende Alt-Texte für Bilder, unklare Navigationsstrukturen oder Formulare, die sich nicht ohne Maus bedienen lassen.
Eine barrierefreie Website kann von allen Menschen unabhängig von körperlichen oder technischen Einschränkungen genutzt werden. Dabei geht es nicht nur um ethische Verantwortung oder eine bessere User Experience – es gibt auch handfeste gesetzliche Vorgaben. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft tritt, verpflichtet private Unternehmen, ihre digitalen Angebote barrierefrei zugänglich zu machen.
In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine Website barrierefrei gestaltest. Für tiefergehende Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen empfehlen wir dir unseren Artikel zum Thema digitale Barrierefreiheit. Und wenn du Hilfe brauchst, schreib uns gerne eine Nachricht. Als Agentur für Barrierefreiheit in Berlin supporten wir dich jederzeit mit Audits, Beratung und Umsetzung – für mehr Inklusion und mehr Performance.
Die Gestaltung einer barrierefreien Website mag auf den ersten Blick komplex wirken, aber wenn man die einzelnen Schritte betrachtet, wird klar: Viele Maßnahmen kommen nicht nur den Nutzer:innen zugute, sondern auch deiner Suchmaschinenoptimierung. Im Folgenden zeigen wir dir für jede wichtige Maßnahme, wie du sie umsetzt.
Bilder sind ein wichtiger Bestandteil jeder Website – sie machen Inhalte lebendiger und leichter verständlich. Aber was, wenn ein Bild für jemanden nicht sichtbar ist? Hier kommen Alt-Texte ins Spiel. Sie beschreiben, was auf einem Bild zu sehen ist. Screenreader z.B. lesen einen Alt-Text vor, aber wenn es keinen entsprechenden Text gibt, wird das Bild einfach übersprungen. Das gleiche gilt für eine langsame Internetverbindung. Kann das Bild nicht geladen werden, wird stattdessen der Alt-Text angezeigt. Gleichzeitig sind die Texte ein starker Faktor, um deine Website auch für Suchmaschinen attraktiver zu machen – denn Bots arbeiten textbasiert und können dein Bild auch nicht sehen.
Ein guter Alt-Text ist klar, präzise und beschreibend. Er sollte das Wesentliche eines Bildes vermitteln, ohne unnötige Details hinzuzufügen. Außerdem sollte er nicht mehr als 125 Zeichen haben – einige beliebte Screenreader haben hier ihren Cutoff-Punkt. Wir empfehlen ca. 70-100 Zeichen. Hier sind ein paar Tipps, wie du Alt-Texte optimal formulierst – mit konkreten Beispielen:
Farbkontraste sind ein wesentlicher Bestandteil der Barrierefreiheit und ein zentraler Aspekt der WCAG-Stufe AA. Kontraste stellen sicher, dass Texte und grafische Elemente auch von Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen oder Farbenblindheit wahrgenommen werden können. Gleichzeitig trägt ein durchdachtes Farbschema zur Lesbarkeit und einer positiven Nutzererfahrung bei – beides wirkt sich auch auf deine SEO aus.
Die WCAG-Stufe AA legt klare Mindestanforderungen fest:
Kontrastverhältnisse wie 4,5:1 oder 3:1 beschreiben den Unterschied in der Helligkeit zwischen zwei Farben – zum Beispiel zwischen Text und Hintergrund. Je höher das Verhältnis, desto deutlicher hebt sich der Text vom Hintergrund ab, was besonders für Menschen mit Sehschwächen wichtig ist.
Die Helligkeit jeder Farbe wird anhand ihrer Luminanz (Wahrnehmung von Helligkeit) berechnet. Diese basiert auf der RGB-Farbmischung (Rot, Grün, Blau). Anschließend wird das Verhältnis zwischen den beiden Farben verglichen. Zum Glück gibt es dafür praktische Online-Tools und Browser-Erweiterungen, die das für uns übernehmen. Mehr dazu später.
Kontrastverhältnisse gängiger Farben:
Eine klare und logische Struktur ist ein Grundpfeiler barrierefreier Websites. Sie hilft Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Screenreader-Nutzer:innen, um schneller durch Inhalte zu navigieren. Gleichzeitig macht eine klare Struktur die Seite und Inhalte für Suchmaschinen leichter verständlich.
Hier sind die wichtigsten Schritte, um deine Website sinnvoll zu strukturieren:
Nicht alle Nutzer:innen navigieren mit einer Maus durch Websites. Viele – darunter Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Screenreader-Nutzer:innen – sind auf eine Bedienung per Tastatur angewiesen. Wenn deine Website vollständig per Tastatur steuerbar ist, eröffnest du diesen Nutzer:innen uneingeschränkten Zugang. Im Übrigen kann es auch durchaus mal vorkommen, dass ein Touchpad nicht funktioniert oder die Maus kaputt ist. Auch in diesen Fällen kann eine Tastatursteuerung einer Website immense Vorteile haben.
Formulare sind ein essenzieller Bestandteil vieler Websites – sei es für Kontaktanfragen, Anmeldungen oder Online-Bestellungen. Aber Formulare können schnell zur Barriere werden, wenn sie nicht zugänglich sind. Ein barrierefreies Formular stellt sicher, dass alle Nutzer:innen es ausfüllen können, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen.
Hier sind die wichtigsten Schritte:
Videos und Multimedia-Inhalte sind ein wichtiger Bestandteil einer modernen Website. Sie machen Inhalte lebendiger, anschaulicher und fesselnder. Doch ohne Barrierefreiheit können diese Medien für viele Nutzer:innen unerreichbar sein. Mit den richtigen Maßnahmen stellst du sicher, dass wirklich alle von deinen Inhalten profitieren – unabhängig von ihren Einschränkungen.
Untertitel und Transkripte sind nicht nur für Menschen mit Einschränkungen nützlich, sondern auch, wenn jemand z.B. in einer lauten Umgebung ist und ein Video nur sehen, aber nicht hören kann. Gleichzeitig gibt der zusätzliche Text (Transkript z.B.) mehr “Futter” an Suchmaschinen, die dadurch den Inhalt der Multimedia-Inhalte besser verstehen.
Mit einigen einfachen Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass deine Videos und Multimedia-Inhalte zugänglich sind:
Texte sind das Fundament jeder Website – und barrierefreie Texte stellen sicher, dass wirklich alle sie verstehen können, sowohl Mensch als auch Maschine. Das umfasst nicht nur den Einsatz von klarer, einfacher Sprache, sondern auch die richtige Deklaration der Sprache für Suchmaschinen und Screenreader. Bei Screenreadern ist das ganz besonders wichtig – sonst könnte es sein, dass auf einmal ein deutscher Text in englischer Sprache vorgelesen wird.
<p>Ein Zitat lautet: <span lang=“en“>“The only limit to our realization of tomorrow is our doubts of today.“</span></p>
Barrierefreie Texte zeichnen sich durch eine verständliche und zugängliche Sprache aus. Hier sind die wichtigsten Tipps:
Zeitlimits und zeitbasierte Funktionen können für viele Nutzer:innen zur Herausforderung werden. Manche Buchungsplattformen setzen absichtlich auf Zeitdruck, z. B. mit Nachrichten wie „Ihr Platz ist für 15 Minuten reserviert“ – das soll Nutzer:innen zu schnellen Entscheidungen drängen. Doch für Menschen mit Einschränkungen kann solch eine Taktik zur Barriere werden. Barrierefreie Websites berücksichtigen dies, indem sie Zeitdruck minimieren und Anpassungen ermöglichen.
Mit diesen Maßnahmen machst du Zeitlimits barriere- und stressfrei:
Automatische Inhalte, wie Videos, die von selbst starten, blinkende Animationen oder sich automatisch aktualisierende Seiten, sind für viele Nutzer:innen frustrierend. Bei Epilepsie kann Blinken oder Flackern zu Reizüberflutung und sogar Anfällen führen. Hier sind einige bewährte Maßnahmen, um automatische Inhalte barrierefrei zu gestalten:
Eine barrierefreie Website ist der Schlüssel zu einer inklusiven digitalen Präsenz – aber wie überprüfst du, dass wirklich alle Anforderungen erfüllt werden? Ein erster Check deiner Website ist essenziell, um Schwachstellen zu identifizieren und deine Inhalte zugänglicher zu machen. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, wie du die Barrierefreiheit deiner Website testest, welche Tools dir dabei helfen und wie du Schritt für Schritt vorgehst.
Eine barrierefreie Website bietet nicht nur einen besseren Zugang für Menschen mit Behinderungen, sondern hat auch direkte und indirekte Vorteile für die Suchmaschinenoptimierung. Hier sind die wichtigsten Punkte, wie Barrierefreiheit deine SEO-Performance steigern kann:
Eine Investition in Barrierefreiheit bedeutet also nicht nur mehr Inklusion, sondern auch eine nachhaltige Verbesserung deiner SEO-Strategie.
Eine barrierefreie Website ist weit mehr als nur ein technischer Standard – sie ist ein Zeichen von Respekt, Professionalität und Weitblick. Durch klare Strukturen, gut lesbare Texte, ausreichende Kontraste und korrekt hinterlegte Alternativtexte für Bilder schaffst du nicht nur Zugang für Menschen mit Behinderungen, sondern verbesserst gleichzeitig die User Experience für alle Besucher:innen deiner Seite. Denke auch an Tastaturnavigation, Untertitel für Videos und eine saubere, logische Seitenhierarchie.
Barrierefreiheit bringt zudem handfeste Vorteile: Eine benutzerfreundliche, barrierefreie Website wird von Suchmaschinen wie Google positiv bewertet und kann so deine Suchmaschinenoptimierung erheblich verbessern.
Zum Glück musst du nicht bei null anfangen: Tools wie das WAVE Web Accessibility Evaluation Tool, der Google Lighthouse Audit oder der Accessibility Checker von Siteimprove helfen dir, Schwachstellen auf deiner Website zu erkennen und gezielt zu beheben. Darüber hinaus können professionelle Digital-Marketing-Strategien dabei unterstützen, deine Website nicht nur barrierefrei, sondern auch effizient und zukunftssicher zu gestalten.
Barrierefreiheit im Netz ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Mit jedem Schritt in die richtige Richtung öffnest du deine Website für mehr Menschen – und stärkst gleichzeitig deine Marke und digitale Präsenz. Starte jetzt und mache das Internet ein Stück zugänglicher! Und wenn du Support benötigst: Als Agentur für barrierfreie Websites in Berlin helfen wir gerne und jederzeit.