Instagram und Online-Shoppende gehen schon seit längerer Zeit Hand in Hand. Influencer:innen sind aus der heutigen Werbung nicht mehr wegzudenken und bereits 2020 besuchten 70 % der Shopping-Enthusiast:innen Instagram bewusst, um nach neuen Produkten zu suchen (Quelle: Facebook, 2020) – heute dürfte der Anteil noch höher liegen. Natürlich liegt es da auf der Hand, die Produkte direkt auf der Plattform zu verkaufen und sich aufwendige Landingpages zu sparen. Doch für wen eignet sich Instagram Shops? Welche Features bietet es und wie wird das Instagram-Shopping-Erlebnis eingerichtet? Letztlich die wichtigste Frage für alle Marketers da draußen: Kann Instagram Shops für bezahlte Werbung benutzt werden? Alle Antworten findest du in diesem Blog.
Die Basis für Instagram Shops liegt im organischen Segment von Instagram. Nachdem du die gewünschten Produkte im eigenen Katalog hinterlegt hast, kannst du diese auf zwei Weisen teilen.
Zum einen gibt es den Shop als scrollbaren, vertikalen Online-Katalog im klassischen Sinn (siehe Bild 2). Dieser ist im Reiter neben dem normalen Feed und den ebenfalls neuen Instagram Reels angelegt. Im Shop werden alle Produkte simpel untereinander dargestellt und es wird auf Komplikationen wie Unterkategorien etc. verzichtet.
Neben dem Instagram Shop kann man die Produkte auch in seinen organischen Posts verlinken und diese wie gewohnt im Feed teilen (siehe Bild 1). Anstatt wie üblich eine Person zu markieren, kannst du einfach auf den vorher angelegten Katalog zurückgreifen und schon ist das Produkt im Post als Tag verewigt. Zu erkennen sind in einem Post getaggte Produkte durch das Instagram-Shops-Symbol, welches über den jeweiligen Bildern im Haupt-Feed erscheint.
Die User-Experience ist maßgeblich für den Erfolg einer Werbeanzeige. Vom Entdecken des Produktes bis hin zum Kaufabschluss sollte der Prozess für potenzielle Käufer:innen so reibungslos laufen, wie es nur geht. Muss ein Nutzer nach dem Klicken auf eine Anzeige erst auf eine langsame Website geleitet werden, die nach 5-sekündiger Ladezeit noch nicht einmal eine mobile Ansicht aufweist, ist der Kunde in der Regel schon verloren.
Um also die Erfahrung so nahtlos, einfach und schnell wie möglich zu machen, wurde Instagram Shops entwickelt. Leider kann Instagram Shops bisher nicht einfach als Kampagnenziel oder Creative-Einstellung aktiviert werden, sondern bedarf eines Workarounds.
Wer mit Instagram Shops Werbung schalten will, muss dazu einen organischen Post bewerben, in dem das Produkt bereits getagged wurde. Dadurch hat man trotzdem die volle Kontrolle über die Auslieferung, Anzeigenziele, Zielgruppen, Optimierungen und alles, was die Plattform zu bieten hat.
Tatsächlich ist es ganz einfach: Wer einen Online-Handel hat, sollte Instagram Shops nutzen. Außerdem belohnt Instagrams Algorithmus jene Nutzer:innen, die Funktionen wie Reels oder eben Instagram Shops nutzen – das macht es noch lohnenswerter, einen solchen Produktkatalog anzulegen.
Für den Anfang musst du nicht deine gesamte Produktpalette als Katalog anlegen, die wichtigsten oder interessantesten Produkte reichen völlig. Ein großer Mehrwert entsteht bereits dadurch, dass die Funktion für potenzielle Käufer:innen zugänglich ist und einen weiteren Touchpoint darstellt. Wichtig: Um Collection Ads zu nutzen, musst du zusätzlich Collections im Commerce Manager erstellen.
Ebenso muss nicht zwanghaft in jedem Post ein Produkt verlinkt werden. Es ist jedoch vorteilhaft, auf ein solches Feature zurückgreifen zu können, um ein wenig Abwechslung in den Feed zu bringen. Gerade weil normale Produkt-Posts keine Links in der Beschreibung verwenden können, ist dies eine sehr gute Möglichkeit um Nutzer:innen eine einfache Conversion zu ermöglichen.
Überprüfe zunächst, ob du dich durch den Standort und die Art der verkauften Produkte überhaupt für Instagram Shops qualifizierst. Dies kannst du einfach anhand der von Instagram zur Verfügung gestellten Checkliste nachsehen.
Da sich die neue Instagram-Shops-Funktion noch in den Kinderschuhen befindet, können noch keine repräsentativen Aussagen über die Performance hinsichtlich der Nutzung als Werbemittel oder als Ergänzung im organischen Feed getätigt werden.
Man geht davon aus, dass zukünftig noch weitere Funktionen, wie zum Beispiel Instagram Checkout, dazukommen werden und sich mit wachsender Nutzer:innenzahl der Instagram Shops noch einiges ändern wird. Meiner Meinung nach können besonders günstigere Produkte mit einer kurzen Bedenkzeit vor dem Kauf von dem Feature profitieren, da so das Prinzip eines schnellen Impulskaufs zum Tragen kommen könnte.
In jedem Fall bietet Instagram Shops schon jetzt einen organischen Mehrwert und bietet Unternehmen eine bessere Möglichkeit ihre Produkte zu präsentieren, ohne ihren Haupt-Feed mit Produktbildern zu überfüllen.